Morgen ist endlich der Startschuss für die Rückrunde der Oberliga 2021/22. Ab 14:30 Uhr treffen wir auf den FC 08 Villingen im heimischen Sportzentrum. Unser Trainer Mirko Schneider gab zum Rückrundenstart der BNN und Marcel Winter dieses Interview:
Bruchsal. In der mit 20 Mannschaften voll besetzten Oberliga war es seit Saisonbeginn schon so, in den kommenden Wochen gilt es aber mehr denn je: Es ist ein Mammutprogramm für die Fußballer des 1. FC Bruchsal. Neun Partien hat die Mannschaft von Mirko Schneider allein bis Ende März zu bestreiten. Mindestens zwölf weitere folgen bis zum Saisonfinale im Juni.
Immerhin steht den Bruchsalern nach dauerhaften Personalengpässen in der Hinrunde wieder ein breiter Kader zur Verfügung, wenn es am Samstag (14.30 Uhr) im Städtischen Stadion zum Auftakt gegen den FC 08 Villingen geht. Wie der 1. FCB durch die kalte Jahreszeit kam, was sich personell getan hat und was sich das Team für die kommenden Monate vornimmt, fasst unser Redaktionsmitglied Marcel Winter zusammen.
Wie lief die Wintervorbereitung?
„Typisch“, sagt Mirko Schneider. Heißt: Viel Improvisation, immer wieder kranke und verletzte Spieler; Training und Vorbereitungsspiele teils auf tiefen Plätzen. Besonders gefallen hat Schneider das Trainingslager in Deidesheim/Pfalz, das die Mannschaft noch fester zusammengeschweißt hat. Die Testspielergebnisse waren zunächst eher durchwachsen, wurden aber zuletzt deutlich besser. Nach einem 2:2 gegen die GU-Türk. SV Pforzheim folgte ein 2:0 gegen den Kreisligisten FC Forst und ein weiteres 2:2-Unentschieden gegen die FT Kirchheim. In der vergangenen Woche gab es dann einen 9:3-Kantersieg gegen den SV Huchenfeld und ein starkes 3:1 gegen den Verbandsligisten SV Langensteinbach. „Es war eine deutliche Entwicklung zu sehen, daher bin ich unter dem Strich nicht unzufrieden“, zieht der Coach Bilanz.
Wie ist die personelle Lage? Was hat sich über den Winter noch getan im Bruchsaler Kader?
Die Sorgen sind auf jeden Fall kleiner geworden – und das trotz dreier Abgänge. Komlan Agbegniadan hat sich zum FC Kirrlach verabschiedet, Phill Parker Pagna wechselte zum FC Speyer. Außerdem wurde der Vertrag mit Mohamed Amelhaf aufgelöst. Kompensiert wurde dies mit vier Neuzugängen. Zum einen soll der Rumäne Cosmin Ivan die Offensive stärken. Samit-Islam Beladjel und Dan-Emilian Neicu sind neue Optionen für die Verteidigung. Außerdem kam Cuyler Adams als Alternative fürs Tor. Mindestens ebenso wichtig wie die Neuen sind aber die Rückkehrer nach langen Verletzungen. Neben Roman Hajeck und Dragan Peric ist hier vor allem Maurizio Vella zu nennen. Auch Hoffnungsträger Gianluca Mantel, der im Sommer aus Walldorf kam und sich direkt schwer verletzte, könnte dem Team im Verlauf der Rückrunde noch sehr helfen.
Mit welchem Plan gehen die Bruchsaler den Abstiegskampf in der Oberliga im neuen Jahr an?
Dass die Leistungsträger und Führungsspieler Amelhaf und Agbegniadan abgegeben wurden, war am Ende keine große Überraschung mehr. Es soll auf menschlicher Ebene nicht so gut gepasst haben. „Das Gesamtgefüge muss funktionieren“, sagt Coach Schneider zu diesem Thema nur. Und da ist der Büchenauer guter Dinge, dass dies wieder zur großen Stärke des eher kleinen Oberligisten werden kann. „Wir setzen auf Geschlossenheit und den Teamgeist“, sagt Schneider. „Und vor allem leben wir von dem Glauben, dass vieles möglich ist, wenn man nur will.“
Und wie sieht es mit dem Verbandspokal aus?
Der ist natürlich in den Hinterköpfen, gibt Schneider unumwunden zu. Er soll aber trotz der historischen Chance nicht alles andere überlagern. Am 30. März (Mittwoch) geht es im Halbfinale gegen den Landesligisten Türkspor Mannheim. Gegner im möglichen Endspiel, dem potenziell ersten in der Bruchsaler Vereinsgeschichte, wäre dann der Sieger der Partie SV Wagenschwend gegen den SV Waldhof Mannheim. Wenn alles nach Plan läuft, könnte am Ende der Saison sogar der Einzug in den DFB-Pokal stehen, selbst im Falle einer Final-Niederlage. Aber das ist noch Zukunftsmusik. „Darüber reden wird, wenn es soweit ist“, sagt Schneider.
Was erwartet der Trainer am Samstag zum Auftakt gegen den FC Villingen?
Der Tabellenfünfte gehört für Schneider „absolut zur Spitzengruppe der Liga“. Mut macht ihm, dass seiner Mannschaft die Duelle gegen die Top-Teams bislang ganz gut lagen. Außenseiterchancen rechnet er sich daher mindestens aus. „Vielleicht ist es auch ganz gut, dass wir jetzt gegen sie spielen und nicht erst, wenn die Runde wieder eine Weile läuft“, so Schneider. Jedes Spiel ist eine neue Chance, um einen Lauf zu starten. Es wäre so wichtig im harten Abstiegskampf der Oberliga.
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